Antike Schriftsteller zum Thema
Plinius d.Ä., Naturkunde / Naturalis Historia,
Artemis & Winkler 1987, deutsch-lateinisch, 37 Bände
- ein Überblick über das gesamte Wissen der Antike.
Frontinus, Wasser für Rom, herausgegeben von
der Frontinus-Gesellschaft - ein informatives, teilweise auch
unterhaltsames, Buch über Frontinus' Erfahrungen als
Wassercurator der Hauptstadt. Wohin verschwinden tausende
Liter Wasser auf dem Weg von der Quelle zu den römischen
Brunnen? Frontinus, ein Beamter mit fast preußisch zu
nennender Akuratesse und Rechtschaffenheit, sorgt für
Ordnung in der Wasserversorgung.
Sueton, Das Leben der römischen Kaiser, Patmos.
Die bunte Vielfalt der antiken Prominenz, verschafft tiefe
Einblicke in das Privatleben der antiken Haute Vaulée
Vitruv, De arcitectura, Neun Bücher über
Architektur, DAS Buch für den, der sich für die
antike Baukunst interessiert. Vitruv widmet sich in seinen
neun Büchern den Prinzipien des Bauens, über die
Auswahl des Bauplatzes, bis zur Anlage von Tempeln, Privathäusern
oder öffentlichen Bauten. Er gibt Ratschläge zur
sparsamen Verwendung von Baumaterial und deren unteschiedliche
Qualitäten, denn am falschen Ende ist ebenso verwerflich
wie Geld zu verschwenden.
Cato d.Ä., De agri cultura, Über die Landwirtschaft.
Cato ist sicher der sparsamste und traditionellste der römischen
Autoren. Sein Buch über die Landwirtschaft enthält
Regeln zum Betreiben eines Gutshofes, dazu gehören Pfanzztipps
genauso wie Ratschläge zur korrekten Behandlung des Personals
(Sklaven stehen natürlich auch Weinrationen zu, größere
Mengen, wenn sie in Ketten gehen), einschlägige carmina
- Besprechungslieder bzw. -formeln - mit denen die Felder
zu besonderer Fruchtbarkeit angeregt werden sollen. Ebenso
sind darin Rezepte für gesunde Nahrung zu finden, aber
auch Einkaufstipps zum günstigen Bezug aller Gerätschaften
und Utensilien, die man in einem landwirtschaftlichen Betrieb
benötigt, bis hin zu Bauanleitungen für eine Olivenpresse
oder eine Weinkelteranlage. Für alle angehenden Landwirte
eine Bereicherung.
RÖMER IN GERMANIEN UND ANDEREN PROVINZEN
- Die Römer in der Pfalz
- Die Römer in Nordrhein-Westfalen
Die Wirtschaftsstrukturen im südlichen Niedergermanien
- ein sehr spannendes Buch, das sich nicht nur mit den Sorten
der angebauten Getreide, den durchschnittlichen Gutshofgrößen
und der Besiedelungsdichte der jeweiligen Regionen (auch über
das südliche Niedergemanien hinaus übrigens) befasst,
sondern auch mit solchen Marginalien wie der Größe
der Rinder, Pferde und Schweine. Für Autoren eine Goldgrube.
|
BERGBAU
Heiko Steuer und Ulrich Zimmermann - Alter Bergbau in
Deutschland, AID Sonderheft 1994. Ein sehr informatives
Themenheft der im allgemeinen großartigen AID-Reihe.
In einem der Beiträge über die antiken Stollen am
Donnersberg war ein kopfüber im Schacht steckendes Skelett
erwähnt, das bei den Ausgrabungen gefunden worden war
- Anstoß für die Geschichte von "Wer
Fortuna trotzt".
Boris M. Rebrik: Geologie und Bergbau in der Antike, VEB
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1986
- Dieses Buch ist das Nonplusultra zur Einführung in
das Thema. Es gibt eine tadellose Übersicht über
die die antiken Schriftsteller, die sich mit dem Thema befassten
und die antiken Techniken des Abbaus. Das Vorwort ist informativ,
stellt aber natürlich - gemäß seiner Entstehungszeit
- auch einen Bezug zum sozialistischen Alltag der DDR her.
Peter Rosumek, Technischer Fortschritt und Rationalisierung
im antiken Bergbau, Habelt 1982 - das zweifellos erhellendste
Buch über die Methoden des antiken Bergbaus, die Abbauregionen,
deren Besonderheiten, die Techniken, sehr informativ.
|
WASSERLEITUNGEN
Klaus Grewe, Der Römerkanalwanderweg, Ein archäologischer
Wanderführer
ders.: Licht am Ende des Tunnels, Zabern - Tunnelbau
ist mit dem Bergbau untrennbar verbunden, denn prinzipiell
ist ein Stollen nichts anderes als ein Tunnel. Klaus Grewe
stellt die unterschiedlichen noch erhaltenen Tunnelbauten
der Antike vor.
|
POLITIK
Thomas Grünewalt, Räuber, Rebellen, Rivalen,
Rächer: Studien zu den Latrones im römischen
Reich - Leider nicht ganz so erhellend wie erhofft - trotz
des vielversprechenden Stabreims im Titel. Immerhin ein guter
Abschnitt über Maternus, wenngleich sich der Autor manchmal
in irritierende Wiedersprüche verwickelt. Immerhin gut
für den Anstoß, sich dem Leben des Maternus ein
weitgehender zu widmen.
Jens Uwe Krause, Kriminalgeschichte der Antike, C.H.
Beck, Ein Buch, wie man es sich wünscht, sofern das Thema
von Interesse ist, natürlich. Sehr detailreich, mit vielen
Beispielen aus antiken Quellen belegt Krause, dass es das
Beste ist, sich selbst zu helfen oder auf die Hilfe des Nächsten
zu vertrauen. Und das man sich in eine andere Provinz absetzen
sollte, wenn man sich etwas zu schulden kommen ließ.
In einer anderen Provinz war man sicher. Doch an der Grenze
gab es sehr wohl schon Fahndungsblätter und die Ergreifungsrate
war offenbar höher, als man glauben mag, ohne Telefon
oder Fax, geschweige denn Bild- oder Datenübermittlung.
|
|